Mein Arbeitsplatz

 

 

 

 

Ach du meine Güte! Beim durch scrollen meiner Neuigkeiten-Beiträge ist mir aufgefallen, dass mein aller erster Artikel meinen Arbeitsplatz zeigt; den Esstisch, den wir schon lange, lange nicht mehr haben.

Zeit, mal meinen aktuellen Platz zu zeigen, ein waschechter Schreibtisch, an dem schon einige Bücher entstanden sind.

Ich bin ja immer fasziniert davon, an was für Orten und in welcher Position Kollegen von mir schreiben: eingekuschelt auf dem Sofa, gechillt im Bett, relaxt auf dem Balkon oder der Terrasse, entspannt im Café ...

 

Auf dem Sofa oder dem Bett zwickts bei mir im Rücken, Balkon oder Terrasse haben wir nicht (das bedauere ich immer wieder, tolle große Altbauwohnung, aber kein Balkon) und im Café? Ich habs probiert, ehrlich. Gut, es war kein Café, es war unser Stamm-Späti. Spätis gelten bei uns in Berlin als sogenannte Stammkultur. Ein kleiner Laden, der in der Regel irgendwie alles hat, vom Klopapier bis zu Tabakwaren, der Coffé to go (oder to bleiben) ausschenkt und bei dem sich alle Welt trifft. Und genau das ist das Problem: alle Welt! Da kommt die Freundin aus dem Hinterhaus vorbei und bleibt zum Quatschen, hinzu gesellen sich der Nachbar, der Ladeninhaber und die Frau von nebenan und bums wird der Laptop geschlossen und man ist in illustrer Gesellschaft und tauscht den neusten Klatsch aus. Das ist total schön, durchaus inspirierend und immer lustig, aber mit dem Roman kommt man nicht voran und eigentlich ist das sogar gut so.

Wenn sich die Welt wieder beruhigt hat, wir wieder gehen können, wohin wir wollen, dann freue ich mich, meinen Laptop, meine Notizen, meinen Kugelschreiber einzupacken, die Wohnung zu verlassen, die Treppe hinunterzugehen und mich beim Späti vom Schreiben abhalten zu lassen.

In diesem Sinne, man liest sich und bleibt gesund.

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